Klumpfusstherapie nach Bonnet-Dimeglio und Ponseti


Klumpfußbehandlung nach Bonnet-Dimeglio und Ponseti

Statistisch gesehen werden zwei von 1.000 Babys mit einem Klumpfuß geboren. Was früher oft zu einer lebenslangen Behinderung geführt hat, kann heutzutage durch eine frühzeitige Therapie i.d.R. gut behandelt werden.

 

Aktuell gibt es zwei bewährte Behandlungsverfahren nach Ponseti und Bonnet-Dimeglio, die im Idealfall als Kombinationstherapie angewendet werden können. Die Klumpfußtherapie nach Bonnet-Dimeglio setzt kurz nach der Geburt mehrmals wöchentlich mit manueller Behandlung und Taping an. In der Folge wird ein Gips angebracht zur Stabilisierung des Unterschenkels. Auf diese Weise wird der Fuß sukzessive aus der Fehlstellung heraus „richtiggestellt“ oder auch „redressiert“.

Während die Behandlung nach Ponseti sich schwerpunktmäßig auf den Vorfuß konzentriert und zusätzliche Oberschenkelgipse mit einbezieht, wird nach Bonnet-Dimeglio gleichzeitig auch der Rückfuß in die manuelle Therapie mit einbezogen.

Bei beiden Behandlungstechniken muss zwischendurch abgewogen werden, ob zusätzliche operative Maßnahmen erforderlich sind. Bei diesen handelt es sich ggf. um Durchtrennungen der Achillessehne (Tenotomien), die im Verlauf einer langfristigen Klumpfußtherapie im Einzelfall u.U. mehrmals erfolgen können.

 

Die frühzeitig einsetzende Gipsbehandlung findet in einem Zeitraum von etwa 2 Monaten statt. Bei einer stark ausgeprägten Fehlstellung der Ferse muss dann eventuell ein operativer Eingriff erfolgen. Die weitere manuelle Therapie setzt u.a. mit speziellen Grifftechniken korrigierend an. Schon frühzeitig, noch im ersten Lebensjahr, wird die Tragedauer der Unterschenkelgipsschale immer weiter reduziert.

 

Bis etwa zum 4. Lebensjahr wird eine nächtliche Unterschenkelgipsschiene zur Lagerung und Entlastung angewendet. Diese wird zwischenzeitlich immer wieder entsprechend dem Wachstum des Kindes angepasst. Begleitet durch eine manuelle Therapie wird der betroffene Fuß immer weiter in eine „normale“ Stellung zurückgestellt, so dass mit Eintritt in die Schulzeit vielfach schon deutliche Fortschritte gemacht worden sein können.


Übersicht der Therapieformen